Anatolij Nikolaevich Kashevarov – Doktor der Geschichtswissenschaften, Professor, Verdienter Mitarbeiter des Hochschulwesens der Russischen Föderation, Professor der Graduiertenschule für Sozialwissenschaften der Polytechnischen Universität St. Petersburg.
Die Klosterbruderschaft des hl. Hiob von Počaev, die von 1923 bis 1944 im Gebiet der so genannten Prešover Rus' – dem nordöstlichen Teil der Slowakei – bestand, spielte eine entscheidende Rolle bei der Verbreitung der Orthodoxie in der Slowakei. Das Kloster des hl. Hiob war vor allem für seine umfangreiche Tätigkeit bei der Herausgabe religiöser Literatur bekannt. Es war der einzige Ort in Europa, von dem aus das gedruckte orthodoxe Wort an alle Gemeinden in der russischen Diaspora verteilt wurde. Dieses Kloster wurde als klösterliche Bruderschaft, die sich dem Buchdruck verschrieben hatte, im März 1923 in dem kleinen slowakisch-rusinischen Dorf Vladimirova (slowakisch Ladomirová) vom berühmten Kirchenführer – damals Archimandrit – Vitalij (Maksimenko) gegründet. Es ist nicht übertrieben, das Kloster des hl. Hiob in diesem Dorf als „Geburtsstätte“ der wichtigsten Periodika der Russischen Orthodoxen Kirche im Ausland (ROKA) zu bezeichnen, die seit den späten 1920er Jahren bis heute erscheinen.
Archimandrit (später Erzbischof) Vitalij (Maksimenko), der in vorrevolutionärer Zeit in ganz Russland für seine Verlagstätigkeit in der Lavra von Počaev (dem Entschlafen des Gottesmutter geweiht) bekannt war, stand am Anfang des Druckereibetriebs im Kloster. Im Jahr 1902 ernannte ihn der Erzbischof von Wolhynien, Antonij (Khrapovickij), zum Leiter der Druckerei, welche Vr. Vitalij in den Jahren unter seiner Leitung zu einer der modernsten Druckereien Russlands mit acht Druckmaschinen ausbaute, wobei die Zahl der Arbeiter von 6 auf 150 anwuchs.[1] Bereits in der Emigration erzählte Metropolit Antonij (Khrapovickij) seinem Zellendiener Archimandrit Feodosij (Mel'nik) über die damaligen Aktivitäten von Archimandrit Vitalij: „Er schlief wenig – oft einfach in der Druckerei, irgendwo unter einer Maschine, und in seiner Archimandritenzelle richtete er eine Gemeinschaftsunterkunft für Mönche ein“.[2] Bis hin zu den revolutionären Ereignissen von 1917 veröffentlichte der Archimandrit kirchliche Literatur diverser Art, die Zeitschriften „Russkij inok“ [„Russischer Mönch“], „Shkol'nik“ [„Schüler“] sowie die Zeitungen „Volynskaja zemlja“ [„Wolhynisches Land“] und „Počaevskij listok“ [„Blatt von Počaevsk“]. Als sich die Lavra von Počaev später auf dem Gebiet des polnischen Staates befand, wurde Vr. Vitalij wegen seiner orthodoxen und russophilen Haltung verhaftet und anschließend von den polnischen Behörden des Landes verwiesen. Als Teil der russischen kirchlichen Emigration wurde er in Jugoslawien aufgenommen.
Archimandrit Nafanail (L'vov) erinnerte sich folgendermaßen an den Beitrag von Vr. Vitalij zur Wiederherstellung der klösterlichen Druckerbruderschaft: „Nachdem er in Jugoslawien gehört hatte, dass ein rusinisches Dorf in der Preshover Rus' zur Orthodoxie konvertieren wolle, es aber keinen Priester gebe, der das Dorf betreuen könne, gab Vr. Vitalij sein gut etabliertes, ruhiges Leben in Serbien auf, wo er – ein ganz Russland und der ganzen orthodoxen Kirche bekannter Seelenhirte, geehrt und geschätzt war und ging ganz allein nach Ladomirová. Er ließ sich jedoch nicht in diesem Dorf nieder, sondern in dem benachbarten größeren Dorf Svidník, wo er ein Zimmer im ersten Stock über einer Taverne mietete und dort mit einer alten Schreibmaschine, die er mühsam erworben hatte, begann, Aufrufe, Flugblätter, dann Gebetbücher und liturgische Bücher für Zelebranten zu drucken. Langsam, ganz langsam, scharten sich zunächst Arbeiter, Studenten und Priester, dann auch Mönche um ihn. Einer der ersten Mönche war Igumen Savva (Struve), der Sohn einer bekannten öffentlichkeitswirksamen und politischen Persönlichkeit und ein Urenkel des bekannten russischen Astronomen.“[3] Im Jahr 1924 wurde durch die Bemühungen von Vr. Vitalij eine Kirche in Ladomirová, nicht weit von Svidník, fertiggestellt. Dorthin zogen Archimandrit Vitalij und die monastische Druckbruderschaft des hl. Hiob von Počaev um.
Vr. Vitalij gelang es, einen Teil der Ausstattung der in Polen verbliebenen Druckerei des hl. Hiob aus Počaev über Jugoslawien und die Schweiz in die Slowakei zu bringen. Der restliche Teil wurde für 2.500 polnische Zloty verkauft, die für den Kauf von Schriftsätzen und einer neuen Ausstattung verwendet wurden. In den Jahren 1931-1932 konnten mit in Jugoslawien und Amerika gesammelten Geldern ein großes Druckereigebäude gebaut, eine gebrauchte Druckmaschine, ein Benzinmotor und ein großer kirchenslawischer Schriftsatz gekauft werden. Die technisch neu ausgestattete Druckerei wurde 1932 von der Bischofssynode der Russischen Auslandskirche offiziell als die erneuerte historische kirchliche Druckerei von Počaev anerkannt.[4]
Es ist bemerkenswert, dass Vr. Vitalij die offizielle Erlaubnis, eine Druckerei zu betreiben, erst erhielt, nachdem er 1933 die tschechoslowakische Staatsbürgerschaft erhalten hatte. Im selben Jahr schrieb er: „Ich bin bereits über 60 Jahre alt. Es ist an der Zeit, in Gedanken Rechenschaft abzulegen über den Gehorsam, der mir von der Russischen Kirche aufgetragen wurde. Und so halte ich es für meine Pflicht, den letzten Akt zu vollziehen – die nach dem Krieg wiederhergestellte Druckerei ihrem rechtmäßigen Eigentümer zu übergeben – der Russischen Orthodoxen Kirche, von der ich 1903 ihre Leitung als monastischen Gehorsamsdienst erhalten habe. Mein aufrichtiger Wunsch ist es und ich bete zu Gott, dass diese historische Institution, die der Russischen Kirche und der Nation in den vergangenen Jahrhunderten so sehr gedient hat, auch weiterhin in zuverlässigen und tatkräftigen russischen Händen sein möge, und dass sie der ganzen Russischen Kirche und dem gesamten russischen Volk in der gegenwärtigen Not diene, den orthodoxen Glauben schütze und das russische Selbstbewusstsein vertiefe, indem sie selbstlose russische Söhne für weitere ideelle, selbstlose Arbeit um sich versammle“.[5]
Die ersten von der Bruderschaft gedruckten liturgischen Bücher wurden 1924 veröffentlicht. Obwohl sie in bürgerlicher [nicht in kirchenslawischer – Anm. der Red.] Schrift gedruckt waren, wurden sie von der Bischofssynode der ROKA „aufgrund der Not“ für den vorübergehenden Gebrauch im Gottesdienst genehmigt. Von den Periodika, die jährlich erscheinen sollten, wurde zunächst der „Orthodoxe Kalender“ herausgegeben, der zwischen 1924 und 1944 von der großen Mehrheit der Kirchen in der russischen Diaspora verwendet wurde. Dank des von der Bruderschaft herausgegebenen „Velikij Sbornik“ [„Großer Sammelband“] konnte fast die Hälfte aller Gemeinden der ROKA den Gottesdienst dem kirchlichen Typikon entsprechend abhalten. In den 1930er Jahren war die Druckerei Ladomirová die einzige Druckerei in der gesamten russischen Diaspora, die Bücher in kirchenslawischer Sprache druckte.[6]
Noch während sich die Druckerei in Obersvidník befand, begann man mit dem Druck von Zeitschriften für Gläubige. Zunächst war es möglich, mehrere Ausgaben der geistlichen Zeitschrift „Russkij pastyr’“ [„Russischer Seelsorger“] zu veröffentlichen und mehrere Flugblätter für das Volk unter dem Titel „Pravoslavnaja Lemkovsshina“ [„Orthodoxes Lemkenland] zu drucken.
1928 wurde die Zeitung „Pravoslavnaja Karpatskaja Rus’“ [„Orthodoxe Karpaten-Rus’“], ein „kirchliches Organ der orthodoxen Bewegung in der Karpaten-Rus' und der Ostslowakei für das Volk“ begründet. Ziel dieser Publikation war es, „für die Wiederherstellung der Orthodoxie unter der Bevölkerung der Karpaten-Rus' zu kämpfen, die zur Union mit Rom verleitet worden war“. Bischof Grigorij (Grabbe) betonte in seinen Erinnerungen die missionarische Ausrichtung der Zeitung und der gesamten publizistischen Tätigkeit der Mönchsgemeinschaft in Ladomirová: „Die Mission in der Karpaten-Rus' wurde von dem verstorbenen Erzbischof Vitalij (Maksimenko) gegründet. Es war schwierig für ihn, denn er kam völlig mittellos an, doch die Bevölkerung dort zog es zur Orthodoxie hin. Zu Beginn hatte die Zeitschrift „Pravoslavnaja Rus'“ [„Orthodoxe Rus'“] das Ziel, gegen die Union zu kämpfen und sich mit lokalen Problemen in den Karpaten zu befassen. Hauptanliegen war die Verteidigung der Orthodoxie und die Mission... Vr. Vitalij weckte das Interesse der einfachen Leute an der Orthodoxie“.[7] In Entsprechung zu den oben genannten Aufgaben räumte die Zeitung der Information über die Aktivitäten der „Bruderschaft des hl. Vladimir“ für die Wiederherstellung der Orthodoxie und den Schutz der russischen Kultur in den Karpaten, die im Juli 1929 in Uzhgorod gegründet worden war, einen besonderen Platz ein. Allmählich wurde die Zeitung „Pravoslavnaja Karpatskaja Rus'“ [„Orthodoxe Karpaten-Rus'“] in die gesamte russische Diaspora verschickt und war nach Aussage des bereits erwähnten Bischofs Grigorij (Grabbe) beim Vorsitzenden der Bischofssynode der ROKA, Metropolit Antonij (Khrapovickij), der Archimandrit Vitalij gut kannte und mochte, sehr beliebt.
Der erste Herausgeber der Zeitung war Erzpriester Vsevolod Kolomackij, der die tschechoslowakische Staatsangehörigkeit hatte, den dann Priestermönch Serafim (Ivanov) ablöste, der an der theologischen Fakultät der Universität Belgrad studiert hatte.
1934, nach der Bischofsweihe von Archimandrit Vitalij und seiner Berufung in die USA, wurde Priestermönch Serafim in den Rang eines Archimandriten erhoben und zum Vorsteher des Klosters in Ladomirová und zum Leiter der Druckerei ernannt.[8]
Zu diesem Zeitpunkt war die Zeitung „Pravoslavnaja Karpatskaja Rus'“ [„Orthodoxe Karpaten-Rus'“] bereits seit sieben Jahren als Lokalausgabe erschienen. Doch für 1935 wurde auf Initiative des neuen Herausgebers, Archimandrit Serafim, am 2. Oktober 1934 die Möglichkeit eines Abonnement für die „orthodoxe, kirchliche, literarische Zeitung „Pravoslavnaja Zarubezhnaja Rus'“ [„Orthodoxe Rus' im Ausland“]“ angekündigt. Die Redaktion der Zeitung formulierte unter anderem folgende Ziele: „die Leser über allgemeine kirchliche Ereignisse und das religiöse Leben in der russischen Diaspora insgesamt sowie über politische Ereignisse im Zusammenhang mit dem Glauben zu informieren; für die allgemeine kirchliche Vereinigung der gesamten russischen Diaspora einzutreten; über die Bewegung und das Wachstum der Orthodoxie in der Karpaten- und der Preshover Rus' zu berichten“. Kurz vor ihrer Veröffentlichung wurde in der letzten Ausgabe der „Orthodoxen Karpaten-Rus'“ die Bezeichnung „im Ausland“ in der Ankündigung weggelassen, und die Zeitung erschien am 7. Januar 1935 unter dem Namen „Pravoslavnaja Rus'“ [„Orthodoxe Rus'“]. Nur im Untertitel hieß es, sie sei ein Organ der „orthodoxen Bewegung in der Diaspora der Karpaten- und der Preshover Rus'“.[9] So erklärte sich die „Orthodoxe Karpaten-Rus'“ zu einer kirchenübergreifenden Publikation und wurde als „Pravoslavnaja Rus'“ bekannt. Sie wurde zur einzigen kirchlichen und gesellschaftlichen Zweiwochenzeitung dieser Art; bis 1939 hatte sie eine Auflage von 2.500 Exemplaren und wurde in 48 Ländern verbreitet.[10] Die „Pravoslavnaja Rus'“ entwickelte sich zu einem Druckerzeugnis, das all jene Menschen vereinte, die Russland nach den Ereignissen von 1917 verlassen hatten und die Wiedergeburt des Landes nicht mit politischen Kräften, sondern mit der Wiedergeburt der Orthodoxie verbanden. Die Zeitung erreichte sogar Moskau, zumindest in einzelnen Ausgaben. Dies zeigt sich daran, dass in der im Ausland erschienenen Publikation des Moskauer Patriarchats, der Zeitschrift „Golos litovskoj pravoslavnoj eparchii“ [„Stimme der Litauischen Orthodoxen Diözese“] eine offizielle Erwiderung der Führung der Russischen Orthodoxen Kirche aus Moskau auf die Veröffentlichung der „Pravoslavnaja Rus'“ erschien.[11]
„Kurz vor dem Zweiten Weltkrieg wurde der Vertrieb der „Pravoslavnaja Rus'“ in Polen und Lettland verboten, weil sie die Interessen der gesamtrussischen Kirche wahrheitsgetreu und entschlossen verteidigte.“[12] In Polen wurden in den 1920er und 1930er Jahren etwa 800 Kirchen den Orthodoxen weggenommen und größtenteils gesprengt; Geistliche, die sich der Polonisierung widersetzten oder besondere seelsorgerische Erfolge erzielten, wurden in Gefängnisse und Lager geworfen, mit einem Zelebrationsverbot belegt und ins Ausland verbannt.[13] Auf den Seiten der Zeitung wurden Beweise für eine solche Verfolgung orthodoxer Christen durch die polnischen Behörden veröffentlicht.
In den 1930er Jahren begannen der herausragende russische Philosoph und Denker I.A. Il'in, der Kirchenhistoriker Professor N.D. Tal'berg sowie der kirchliche Publizist und Schriftsteller, der spätere Erzbischof Averkij (Taushev), mit der „Pravoslavnaja Rus'“ zusammenzuarbeiten.
Die „Pravoslavnaja Rus'“ verfolgte lebhaft alles, was mit dem kirchlichen Leben in der UdSSR zusammenhing. Die Veröffentlichungen zu diesem Thema sind durchdrungen von Mitgefühl für das russische Volk und der Hoffnung, dass „unter dem Joch des sowjetischen Russlands die orthodoxe Rus' lebt“.[14]
1934 gab es in der „Pravoslavnaja Rus'“ eine Beilage „Kindheit und Jugend in Christus“, die darauf abzielte, die Treue zu Christus zu fördern und die russische orthodoxe Jugend in der Diaspora durch diese Zeitschrift zu vereinen. Dass diese Publikation, deren Gründer Inok (Rasophormönch) Aleksij (Dekhterev) war, allgemein erfolgreich war, bezeugt die umfangreiche Korrespondenz der Leser, die auf den Seiten der Zeitschrift Platz fand. Die Gestaltung der Beilage wurde vom besten Ikonenmaler im Ausland, dem Archimandriten (damals Mönch) Kiprian (Pyzhov), angefertigt. Bemerkenswert ist, dass der Umfang der gedruckten Materialien wie folgt aufgeteilt war: zwei Drittel des Inhalts entfielen auf den Jugendteil und ein Drittel auf den Kinderteil.[15] Aufgrund des gestiegenen Arbeitsvolumens in der Druckerei wurde die Veröffentlichung der Beilage „Kindheit und Jugend in Christus“ 1941 eingestellt.
An dieser Beilage, deren Inhalt jegliche Streitigkeiten, Missgunst und voreingenommene Meinungen, die so eng mit der Welt der Erwachsenen verbunden sind, ausschloss, beteiligte sich aktiv der 1939 hinzugekommene Archimandrit Nafanail, ein ehemaliger Sri Lanka- (Ceylon-)Missionar, ein gelehrter Theologe, ein junger geistlicher Schriftsteller und Dichter, Sohn von Vladimir NikolaevichL'vov, dem Oberprokurator des Heiligen Synods von 1917. Mit der Ankunft von Vr. Nafanail wurde die Zeitung „Pravoslavnaja Rus'“ spürbar lebendiger; auch begann die Herausgabe der theologischen Zeitschrift „Pravoslavnyj Put'“ [„Orthodoxer Weg“]. Er konnte bekannte Schriftsteller aus der russischen Diaspora – B.K. Zajcev, I.S. Shmeljov und andere – als Autoren gewinnen. Im Herbst 1940 schrieb Archimandrit Nafanail den ersten Aufsatz über die Geschichte des Klosters und veröffentlichte ihn noch im selben Jahr unter dem Pseudonym „Verin“.[16]
In den Jahren 1936 und 1940 veröffentlichte die Druckerei in Ladomirová (die einzige Druckerei der Russischen Auslandskirche, die liturgische Bücher in Kirchenslawisch druckte) Kataloge ihrer Veröffentlichungen, die noch immer durch die Anzahl und Vielfalt der vorgestellten kirchlichen und kulturell informativen Literatur überraschen. Die Kataloge umfassten fünf Rubriken: gottesdienstliche Bücher und Gebetbücher, apologetische Broschüren, religiös-ethische Bücher, Indulgenzen [Urkunden für den Begräbnisgottesdienst – Anm. der Red.]. In den 1930er Jahren druckte die Druckerei in Ladomirová etwa 75% aller Druckerzeugnisse der Russischen Orthodoxen Kirche im Ausland.[17]
Es ist zu betonen, dass alle an der Verlagstätigkeit Beteiligten unentgeltlich arbeiteten und echte Mönche waren. Bis Februar 1930 war die Zahl der Brüder von ursprünglich drei auf 25 angewachsen, darunter fünf mit akademisch-theologischer Ausbildung. Zu diesem Zeitpunkt hatte die Bruderschaft die klösterliche Lebensweise schon vollständig angenommen; es wurden der Gottesdienst gemäß dem Typikon, die Lesung der Heiligenviten bei den Mahlzeiten usw. eingeführt. Die Lebensbedingungen im Kloster blieben jedoch über lange Zeit hinweg schwierig, und es herrschte ein ständiger Mangel an Geld. Manchmal hatten die Mönche nichts zu essen, während die bestellten und gedruckten liturgischen Bücher nicht versandt wurden, weil sie eingepackt auf das Eintreffen von Geld warteten. All dies führte zu einer Fluktuation unter den Brüdern: Viele, die die klösterliche Disziplin, die karge Verpflegung und die harten Arbeitszeiten nicht mehr ertragen konnten, verließen das Kloster.[18]
Seit seiner Gründung war das Kloster des hl. Hiob faktisch dem Bischofssynod der ROKA unterstellt. So schickte das Kloster beispielsweise jährliche Beiträge an den Synod für allgemein-kirchliche Bedürfnisse. Gleichzeitig dienten die Mönche in den benachbarten Gemeinden der Diözese von Mukachevo und Preshov, die der Jurisdiktion der Serbischen Orthodoxen Kirche unterstand, und gehörten somit zu deren Klerus. Dieser Umstand behinderte die Aktivitäten der Bruderschaft in mehrfacher Hinsicht. Im Jahr 1937 verfasste Archimandrit Serafim (Ivanov) eine Satzung über die „Typographie der Bruderschaft von Počaev“, in der vorgeschlagen wurde, die bestehende Satzung zu ändern – den Austritt aus dem Klerus der karpatorussischen Diözese von Mukachevo und Preshov zu erbitten, da das Hauptziel der Bruderschaft darin bestehe, „die Druckerei vom Počaev für das künftige Russland wieder aufzubauen und bis dahin den gesamtrussischen kirchlichen Bedürfnissen der Diaspora zu dienen sowie einen Kern ideellen russischen Mönchtums aus Emigranten und allgemein aus dem ganzen russischen Volk für die künftige Arbeit an der Erneuerung des Mönchtums im wiedererstandenen Russland zu schaffen“. In Übereinstimmung mit diesen Bestimmungen unterstellten sich die Mitglieder der Bruderschaft 1939 mit Erlaubnis von Bischof Vladimir (Raich) von Mukachevo und Preshov der Jurisdiktion der Russischen Orthodoxen Kirche im Ausland.[19]
Das Kloster in Ladomirová war während seines gesamten Bestehens ein wichtiges Zentrum der russischen Emigration in der Tschechoslowakei. Die Bruderschaft unterhielt enge Kontakte zu den Emigrantenorganisationen in Prag und den russischen Gesellschaften in Bratislava, Koshice, Mukachevo und Uzhgorod und appellierte wiederholt an die russischen Bewohner der Slowakei, eine Arbeit in der Druckerei aufzunehmen. Das Hiobskloster wurde von prominenten Vertretern der kirchlichen und weltlichen Emigration besucht: dem Ersthierarchen der Russischen Auslandskirche Metropolit Anastasij (Gribanovskij), dem ehemaligen Minister für Kirchenangelegenheiten der Provisorischen Regierung A.V. Kartashev, dem Schriftsteller I.S. Shmeljov, dem Philosophen I.A. Il'in, verschiedenen Großfürsten usw.[20]
Einer der Mitarbeiter der Druckerei war in den Vorkriegsjahren das künftige Oberhaupt der Russischen Auslandskirche, Metropolit Vitalij (Ustinov). Archimandrit Nafanail (L'vov), Redaktionsmitglied der „Pravoslavnaja Rus'“, schrieb 1940 über ihn: „Vater Vitalij (mit weltlichem Namen Rostislav Ustinov) stammte aus einer Familie von Marineoffizieren, absolvierte das französische College in Le Mans und beherrschte ausgezeichnet sowohl Französisch als auch Englisch. Trotz des Widerstands seiner Familie verspürte er einen Hang zum Mönchtum, brach die Verbindung zum weltlichen Leben ab und kam ins Kloster des hl. Hiob, wo er den Gehorsamsdienst des leitenden Schriftsetzers und Seitengestalters der Druckerei ausübte“.[21] Der nächste Ersthierarch der Russischen Auslandskirche nach Metropolit Vitalij – Metropolit Lavr (Shkurla), begann seinen monastischen Dienst ebenfalls in der Klosterdruckerei in Ladomirová.[22]
Jedes Jahr nahm das Kloster zwei- bis dreitausend Gläubige auf, darunter auch solche aus dem Ausland. Die Mönchspriester dienten als Vorsteher in den orthodoxen Kirchen der Region und gaben Religionsunterricht in den Volksschulen der Dörfer. All dies führte zu bedeutenden Ergebnissen. Infolge dieser Missionsarbeit stieg die Zahl der Mitglieder der orthodoxen Gemeinden in der Slowakei von 2.100 im Jahr 1921 auf 12.500 im Jahr 1940.[23]
Am 14. März 1939 wurde die Unabhängigkeit der Slowakei proklamiert, auf deren Gebiet sich das Kloster des hl. Hiob befand.
Der Beginn des Krieges zwischen Deutschland und der UdSSR wurde von den Mönchen der Bruderschaft als Impuls für die praktische Arbeit zur Wiedergeburt der orthodoxen Kirche in Russland empfunden. Zu dieser Zeit zählte die Bruderschaft zusammen mit den Novizen etwa 30 Personen, die in drei Abteilungen arbeiteten – der Druckerei, dem Verlag und der Werkstatt für Ikonenmalerei.[24] In der ersten Ausgabe der „Pravoslavnaja Rus'“ nach Ausbruch des Krieges zwischen Deutschland und der UdSSR vom 28. Juni 1941 wurde das „Gebet für die Rettung Russlands“ veröffentlicht. Im Begleitartikel der Redaktion schrieb Archimandrit Serafim (Ivanov): „In diesen Tagen des göttlichen Gerichts über den gottlosen Kommunismus müssen wir, die russischen Mönche im Ausland, das inbrünstige Gebet zum Herrn für die Auferstehung des heiligen orthodoxen Russlands zu unserer ersten Aufgabe, unserem hauptsächlichen Bemühen machen.“[25] Es ist wichtig zu erwähnen, dass die Redaktion der „Pravoslavnaja Rus'“ den begonnenen Krieg auch als eine Gelegenheit ansah, die gottlose Macht der Bolschewiki zu stürzen. Diese Hoffnungen spiegeln sich in einer Reihe von Veröffentlichungen jener Zeit wider, in denen die Idee zum Ausdruck kommt, dass „Russland unter der Besatzung der „Internationale“ steht und deutsche Truppen kommen, um sie zu zerschlagen“. So wandte sich etwa Erzbischof Nafanail (L'vov) in einem seiner Artikel in dieser Zeitung gegen den Aufruf des Verwesers des Patriarchenamtes Metropolit Sergij (Stragorodskij) zum Kampf gegen Hitler. Nach Meinung des Verfassers des Artikels war dieser Aufruf eine Folge der Kompromisspolitik des Metropoliten seit 1927.[26] Gleichzeitig ist anzumerken, dass die „Pravoslavnaja Rus'“, zu deren Redaktion damals die Archimandriten Serafim und Nafanail sowie Igumen Savva gehörten, während des Zweiten Weltkriegs auf dem Gebiet der Slowakei in erster Linie damit beschäftigt war, seine Leser in der Orthodoxie zu stärken. Da zunächst die Hoffnung bestand, dass alle Aktivitäten der Bruderschaft nach Russland verlegt werden könnten, begannen die Mönche mit der Vorbereitung von Missionsliteratur „für die sich befreiende Russische Kirche“ und steigerten ihre Verlagstätigkeit drastisch. Die nationalsozialistische Führung Deutschlands betrachtete die Russische Auslandskirche jedoch als eine nationalistische und monarchistische Organisation, die die Wiederherstellung eines großen, geeinten und unteilbaren Russlands anstrebte, und verbot faktisch die Einreise russischer Emigrantenpriester in die besetzten Gebiete der UdSSR. Der deutsche Historiker G. Seide schrieb in diesem Zusammenhang: „Von Seiten der deutschen Regierung wurde alles getan, um den Einfluss ausländischer russischer Bischöfe auf die Neuordnung des kirchlichen Lebens in den besetzten Gebieten zu verhindern, denn es ging der deutschen Regierung nicht um eine starke, geeinte russische Kirche, sondern um deren Zersplitterung. Berlin befürchtete zu Recht, dass die orthodoxe Kirche eine Organisation der nationalen Einheit sein könnte.“[27]
Da die Hauptrichtung der Tätigkeit der Bruderschaft – „die Wiedergeburt der orthodoxen Rus'“ – von den Nazis negativ bewertet wurde, verhinderten sie die Verbreitung der Periodika des Klosters auf dem Gebiet des Dritten Reiches und in den besetzten Gebieten. So teilte die Presseabteilung der deutschen Regierung dem Außenministerium am 17. November 1941 mit, dass der Chef der Sicherheitspolizei die Einfuhr von in der Slowakei gedruckten religiösen Zeitungen und Zeitschriften auf das Gebiet des Dritten Reiches und die besetzten Gebiete verboten habe. Diese Publikationen fielen unter das Verbot der russischen Emigrantenliteratur, das am 12. Oktober 1941 von der Presseabteilung mit Genehmigung des Außenministeriums erlassen wurde. Das vom Chef der Sicherheitspolizei verhängte Verbot galt auch für die besetzten Gebiete.[28]
Nach den Erinnerungen von Bischof Serafim (Ivanov), der zu der beschriebenen Zeit Archimandrit und Chefredakteur der „Pravoslavnaja Rus'“ war, „drang die „Pravoslavnaja Rus'“ auf jede erdenkliche Weise trotz der Verbote der Deutschen mit Hilfe russischer Übersetzer und karpathorussisch-slowakischer Soldaten in die von den Deutschen besetzten russischen Gebiete durch und wurde dort mit Interesse gelesen. Die Redaktion erhielt seinerzeit viele rührende Rückmeldungen von 'dort'“.[29] Ende 1941 wurde ein Sonderbeiheft mit dem Titel „Pravoslavnaja Rus'“ für Russen erstellt, die sich in den besetzten Gebieten befanden oder zum Arbeitseinsatz im Dritten Reich herangezogen wurden. Der Untertitel des Heftes ist bemerkenswert und spiegelt die Position der Herausgeber der Publikation sowie der Führung der ROKA während des Zweiten Weltkriegs wider: „Zarubezhnaja Rus' – rodnoj osvobozhdennoj Rusi“ [„Die Rus' im Ausland – der geliebten und befreiten Rus' in der Heimat“]. Dieses Beiheft und die für Russland bestimmten Missionsbroschüren wurden in neuer Rechtschreibung gedruckt, die den Bewohnern der besetzten sowjetischen Gebiete bereits vertraut war. Eine Reihe von missionarischen Broschüren („Gibt es Gott“, „Gab es Christus“ usw.), die in den Jahren 1942-1943 veröffentlicht wurden, nannte die Redaktion „Für den Glauben“. Einige dieser Veröffentlichungen wurden von den Klosterbrüdern verfasst, wie z. B. von Archmandrit Nafanail (L'vov).[30]
Mitte 1942 gelang es Erzbischof Serafim (Lade), der die Deutsche Diözese der ROKA leitete, das generelle Verbot der Einfuhr von Publikationen des Klosters in das Gebiet des Dritten Reiches, das Reichsprotektorat Böhmen und Mähren, Belgien, Holland und Serbien aufzuheben, allerdings unter der Bedingung eines Verbots des Straßenhandels.[31] Der Umfang der Drucktätigkeit der Bruderschaft lässt sich daran ermessen, dass das Kloster im Juli 1943 mehr als 15.000 liturgische und apologetische Bücher für die Bevölkerung der besetzten russischen Gebiete und die Ostarbeiter aus der Slowakei exportierte und über Berlin verschickte.[32] Für eine Publikationstätigkeit dieses Umfangs waren erhebliche finanzielle Mittel erforderlich. Der Synod der Bulgarischen Orthodoxen Kirche leistete große finanzielle Unterstützung. Die erste große Spende in Höhe von 300.000 Lewa (102.500 slowakische Kronen) ging im Juli 1942 ein, die zweite im März 1943 in Höhe von 600.000 Lewa (200.000 Kronen) für den Druck von 100.000 Exemplaren des Johannesevangeliums sowie des Trebnik und des Sluzhebnik. Im November 1943 bewilligte der Synod 300.000 Lewa für den Druck von 40.000 apologetischen Broschüren.[33]
Die Mönche taten ihr Bestes, um den Ostarbeitern zu helfen. Sie empfingen auf slowakischen Bahnhöfen Züge mit Menschen, die zur Arbeit nach Deutschland gezwungen wurden und versorgten sie mit Lebensmitteln, Kreuzchen und geistlicher Literatur.[34]
Ab dem 1. Januar 1943 wurde die Herausgabe der „Pravoslavnaja Rus'“ von der slowakischen Verwaltung verboten, offiziell „wegen Papiermangels im Lande“ und inoffiziell auf Anweisung der deutschen Behörden. Anstelle der verbotenen Zeitung begann die Bruderschaft, die Sammlungen „Letopis' Cerkvi“ [„Chronik der Kirche“] und „Zhizn' Cerkvi“ [„Leben der Kirche]“ mit Berichten über aktuelle kirchliche Ereignisse zu veröffentlichen.[35] Besonders hervorzuheben ist, dass es der Bruderschaft Ende Mai 1943 dennoch gelang, die Herausgabe der „Pravoslavnaja Rus'“ wieder aufzunehmen, die bis zur Räumung des Klosters im August 1944 ununterbrochen fortgesetzt wurde. Die Auflage der „Pravoslavnaja Rus'“ war in der zweiten Hälfte des Jahres 1943 und im Jahr 1944 viel geringer als vor der Schließung – nur noch 500 Exemplare, von denen 250 in der Slowakei, 100 in Bulgarien und 20 in der Schweiz per Abonnement verschickt wurden; in Deutschland war der Versand nicht erlaubt.[36]
Am 25. Oktober 1943 wurde der Bericht von Archimandrit Serafim (Ivanov) über die Verlagstätigkeit des Klosters auf der einzigen Bischofsversammlung der ROKA während des Zweiten Weltkriegs in Wien mit besonderer Aufmerksamkeit angehört. Nach der Besprechung des Berichts dankte die Versammlung der Bruderschaft „für die riesige, unermüdliche und erfolgreiche Verlagsarbeit für die Bildung“.[37]
Am 31. Juli 1944 verließ die Mehrheit der Mönche gemäß der Anweisung des Ersthierarchen der ROKA, Metropolit Anastasij, „dass im Falle der Ankunft der Bolschewiki die gesamte Bruderschaft mit den wichtigsten Reliquien auf allen nur denkbaren Wegen das Weite suchen müsse“ das Kloster des hl. Hiob und zog nach Bratislava (Preßburg). Es ist bemerkenswert, dass der Vorsteher des Klosters, Archimandrit Serafim, der in derselben Zeit den deutschen Behörden „das Versprechen gab, Propaganda gegen die Bolschewiki und zugunsten der Deutschen zu betreiben“, sich wohlwollend über General A.A. Vlassov äußerte und sogar mit Metropolit Serafim (Lade) die Möglichkeit erörterte, als Teil der so genannten Russischen Befreiungsarmee dieses Generals eine Druckerei in Deutschland zu errichten. Während ihres vorübergehenden Aufenthalts in Bratislava konnten die Mönche die Druckarbeit wieder aufnehmen und Anfang Dezember 1000 Kirchenkalender für 1945 und eine – die letzte in der Kriegszeit – Ausgabe der „Pravoslavnaja Rus'“ drucken, die am 22. Oktober 1944 erschien. Die Druckerbruderschaft sorgte sich vor allem um das Schicksal der geistlichen Bücher, von denen sich noch 50 Tonnen im Lager befanden. Sie wurden in Kisten verpackt und in drei Waggons nach Deutschland geschickt, in der Hoffnung, sie somit zu retten. Zwei der Waggons verbrannten jedoch bei Bombenangriffen in Karlovy Vary (Karlsbad) und Ulm, und der dritte geriet in der Nähe von Wien an die sowjetischen Truppen. Den Mönchen gelang es lediglich, drei große Kisten mit Literatur zu retten, die später zur Hauptquelle an liturgischen Büchern für fast 200 orthodoxe Gemeinden im Nachkriegsdeutschland wurden.[38]
Am 4. Januar 1945 verließ die Bruderschaft des hl. Hiob Bratislava in Richtung Berlin, wo sie am nächsten Tag eintraf.[39] Anfang Februar 1945 verließ der größte Teil der Bruderschaft Berlin in Richtung Bayern, wo er bis zum Ende des Krieges blieb. Kurz nach der Kapitulation Deutschlands und dem Einzug der amerikanischen Truppen in Bayern, am 18. Mai 1945, zog er in die Schweiz um.[40]
Obwohl das Kloster in Ladomirová nach dem Ende des Krieges nicht mehr existierte, gründeten seine Bewohner die beiden wichtigsten Klöster der Russischen Orthodoxen Kirche im Ausland, die heute noch bestehen: das Kloster des hl. Hiob von Počaev in München (Deutschland) und das Holy Trinity Monastery in Jordanville (USA).[41]
Die Bedeutung des Klosters des hl. Hiob in der Geschichte der russischen kirchlichen Emigration kann nicht hoch genug veranschlagt werden. Es leistete die aktivsteMissions-, Kultur-, Bildungs- undvor allem Verlagsarbeit für die Gemeinden im russischen Ausland. Die Tätigkeit des Klosters in den Kriegsjahren ist ein einzigartiges Phänomen, das möglich war, weil die Slowakei formal ein unabhängiger Staat war und die Behörden des nationalsozialistischen Deutschlands nicht direkt in die Geschehnisse auf ihrem Gebiet eingreifen konnten.
[1] Anatolij Kashevarov, Pechat' Russkoj Zarubezhnoj Cerkvi, Sankt-Petersburg 2008, S. 73.
[2] Nikolaj Tal'berg, Pamjati archiepiskopa Vitalija // Pravoslavnaja Rus', 6 (1960).
[3] Archimandrit Nafanail (L'vov), Stranichka iz zhizni obiteli prep. Iova, in: Chleb nebesnyj 7 (1940).
[4] Michail Shkarovskij, Istorija russkoj cerkovnoj emigracii. Sankt-Petersburg 2009, S. 281.
[5] Archiepiskop Vitalij (Maksimenko), Motivy moej zhizni, Jordanville 1955, S. 194-195.
[6] Vsevolod (Filip'ev), Svjatootecheskoe otkrovenie miru, Jordanville-Moskau 2005, S. 6-7.
[7] Anatolij Kashevarov, Pechat' Russkoj Zarubezhnoj Cerkvi, S. 74.
[8] Vsevolod (Filip'ev), Svjatootecheskoe otkrovenie miru, S. 16-17.
[9] Archimandrit Konstantin (Zajcev), Vozniknovenie „Pravoslavnoj Rusi“ // Pravoslavnaja Rus', 23 (1972).
[10] Episkop Serafim (Ivanov), „Pravoslavnaja Rus' “ v Amerike // Pravoslavnaja Rus', 1 (1947).
[11] Golos litovskoj pravoslavnoj eparchii, 4 (1938).
[12] Vsevolod (Filip'ev), Svjatootecheskoe otkrovenie miru, S. 9-10.
[13] Dmitrij Pospelovskij, Iz istorii russkogo cerkovnogo zarubezh'ja // Cerkov' i vremja, 1 (1991), S. 51.
[14] Pravoslavnaja Rus', 21 (1940).
[15] Vladimir Kolupaev, Pravoslavnaja kniga russkogo zarubezh'ja. Iz istorii tipografskogo bratsva Iova Počaevskogo, Volyn' – Karpaty, 1903-1944, Moskau 2010, S. 196.
[16] Verin S. [Archim. Nafanail (L'vov)], Pravoslavnoe russkoe tipografskoe monasheskoe bratstvo prep. Iova Počaevskogo vo Vladimirovoj na Karpatach. Kratkij obzor ego istorii i dejatel'nosti, in: Russkij Pravoslavnyj kalendar' na 1941 г., Vladimirova [Ladimirová] 1940, S. 9-11.
[17] Georg Seide, Die Russische Orthodoxe Kirche im Ausland unter besonderer Berücksichtigung der Deutschen Diözese, München 2001, S. 143.
[18] Vsevolod (Filip'ev), Svjatootecheskoe otkrovenie miru, S. 239.
[19] Michail Shkarovskij, Istorija russkoj cerkovnoj emigracii, S. 291.
[20] Anatolij Kashevarov, Pechat' Russkoj Zarubezhnoj Cerkvi, S. 77-78.
[21] Nafanail (L'vov), Stranichka iz zhizni obiteli prep. Iova // Khleb Nebesnyj, 7 (1940).
[22] Vsevolod (Filip'ev), Svjatootecheskoe otkrovenie miru, S. 9-10.
[23] Michail Shkarovskij, Istorija russkoj cerkovnoj emigracii, S. 283-286.
[24] A.a.O., S. 297.
[25] Serafim (Ivanov) // Pravoslavnaja Rus', 12 (1941), S. 1.
[26] Archimandrit Nafanail (L'vov), Duchovnye vozhdi // Pravoslavnaja Rus', 21-22 (1941), S. 1.
[27] Georg Seide, Die Russische Orthodoxe Kirche im Ausland, S. 119.
[28] Michail Shkarovskij, Istorija russkoj cerkovnoj emigracii, S. 307.
[29] Episkop Serafim (Ivanov), „Pravoslavnaja Rus'“ v Amerike // Pravoslavnaja Rus', 1 (1947).
[30] Vladimir Kolupaev, Pravoslavnaja kniga russkogo zarubezh'ja, S. 194-195.
[31] Michail Shkarovskij, Istorija russkoj cerkovnoj emigracii, S. 311.
[32] Pravoslavnaja Rus', 9-10 (1943), S. 16.
[33] Michail Shkarovskij, Istorija russkoj cerkovnoj emigracii, S. 312, 314.
[34] A.a.O., S. 320.
[35] Pravoslavnaja Rus', 1 (1947), S. 1.
[36] Michail Shkarovskij, Istorija russkoj cerkovnoj emigracii, S. 320.
[37] Rezoljucija Venskogo soveshchanija episkopov // Pravoslavnaja Rus', 13-14 (1943), S. 11.
[38] Michail Shkarovskij, Istorija russkoj cerkovnoj emigracii, S. 327, 328.
[39] Vsevolod (Filip'ev), Svjatootecheskoe otkrovenie miru, S. 27.
[40] Episkop Grigorij (Grabbe), Zavet svjatogo Patriarcha, Moskau 1996, S. 328.
[41] Ieromonach Evfimij (Logvinov), O Počaevskoj tradicii v Russkom Zarubezh'e, in: XVII Ezhegodnaja bogoslovskaja konferencija PSTGU: materialy 2006/2007, Bd. 1, S. 290–296.
Comments