Patriarchat von Jerusalem verurteilt das Verbot der Ukrainischen Orthodoxen Kirche
Die Stellungnahme wurde auf der offiziellen Website des Patriarchats veröffentlicht: https://en.jerusalem-patriarchate.info/blog/2024/09/03/statement-by-the-patriarchate-of-jerusalem-on-recent-legislation-in-ukraine-affecting-freedom-of-religion/ Obwohl wir viele sind, sind wir ein Leib. Die Worte des Heiligen Paulus in seinem ersten Brief an die Korinther sind eine einfache, aber direkte Erinnerung an die heilige Berufung der Kirche zur Einheit. In diesem Geist verurteilt das Patriarchat von Jerusalem zusammen mit vielen unserer Mitpatriarchen und anderen Kirchenoberhäuptern die Verabschiedung eines neuen Gesetzes durch das ukrainische Parlament am 20. August, das den Gottesdienst in den Kirchen der UOK verbietet. Eine solche pauschale Bestrafung zahlloser gläubiger Männer und Frauen ist weder der Einheit noch dem Frieden förderlich. Es gibt keine Rechtfertigung für eine kriegerische Instrumentalisierung religiöser Glaubenspraktiken, und wir alle müssen denjenigen, die beten wollen, erlauben, dies in einer Weise zu tun, die mit ihrem Gewissen übereinstimmt. Wir fordern das ukrainische Parlament eindringlich auf, dieses Gesetz zu überdenken und aufzuheben, zum Wohle aller gläubigen Menschen in der Ukraine. Unser Herz blutet für diejenigen, die gelitten haben, die vertrieben wurden und die in diesem Krieg ihr Leben verloren haben, aber aus diesem Schmerz darf nicht eine neue Spaltung unter den Gläubigen oder die Kriminalisierung unschuldiger Menschen aufgrund ihrer religiösen Praxis entstehen. Wie wir seit Beginn dieses Konflikts wiederholt gesagt haben, ist sich das Patriarchat von Jerusalem der Herausforderungen und der tiefen Spaltung bewusst, die dieser Konflikt mit sich bringt, und es verpflichtet sich der geistlichen Mission des Dialogs und der Versöhnung durch brüderliche Gespräche. Wir glauben, dass dies der einzige Weg zu dauerhaftem Frieden zwischen den Kriegsparteien und zu wahrer Einheit in der Kirche ist. Einmal mehr strecken wir den Christen in der gesamten Orthodoxen Kirche die Hand der Brüderlichkeit entgegen, auf dass wir dem Leid ein Ende bereiten und Heilung und Einheit in unserer geliebten Orthodoxen Kirche fördern.
Obwohl wir viele sind, sind wir ein Leib. (vgl. 1 Kor 12,20)