Aus dem Leben der Diözese. Jugendarbeit – Sommer 2025
- Der Bote
- 30. Juli
- 3 Min. Lesezeit
Pilgerfahrt, Basar und Jubiläum
Kseniia Wagenblaß, Dortmund
Orthodoxe Jugendliche kennen keine Ferien – ertönt erstmal die letzte Glocke in Schule oder Arbeit, beginnt das Spannendste. Die Sommersaison begann dieses Jahr am 25. Mai mit dem inzwischen traditionellen Ball „Scharlachrote Segel“, organisiert vom Zusammenschluss der norddeutschen orthodoxen Jugend „Sretenie“. Jugendliche aus allen Ecken Deutschlands kamen nach Hamburg und verbrachten einen wundervollen Abend voller Musik, Tanz und guter Gespräche.
Im Juni fand vom 18. bis 22. das jährliche Seminar in Köln statt. In diesem Jahr stand das Thema „Orthodoxie und Familie“ im Mittelpunkt. Mit Vorträgen von Erzpriester Ilya Limberger, Bischof Hiob und anderen hatten die Teilnehmenden fünf Tage lang die Gelegenheit, Antworten auf ihre Fragen zu finden, Zeit am Lagerfeuer zu verbringen, an zahlreichen Workshops teilzunehmen und natürlich gemeinsam in der Kirche des heiligen Großmärtyrers Panteleimon zu beten, auf dessen Gelände das Treffen stattfand.

Der Juli begann gleich mit mehreren bedeutenden Ereignissen in unseren Gemeinden. Die Sonntagsschule in Stuttgart feierte am 6. Juli ihr 25-jähriges Bestehen – mit Musik, Gedichten, Spielen und Aufmerksamkeit für alle: von den kleinsten Kindern, für die ein eigenes Fest mit Puppentheater organisiert wurde, bis zu den Jugendlichen und Erwachsenen, die eine Theateraufführung des „Hohelieds der Liebe“ erwartete. Vorher sprach Erzpriester Ilya Limberger über jene Liebe, die die heiligen Fürsten Peter und Fevronia lebten. Die deutschsprachige Gruppe lockerte das Fest mit einem spannenden Quiz auf – es wurden Liebesgedichte aus verschiedenen Epochen vorgelesen, die die Zuhörer erraten sollten, und erstaunlicherweise geschah das meist ohne Fehler.

Eine der Organisatorinnen, Darja Epifanowa, schreibt:
„Anschließend erwartete uns eine literarisch-musikalische Komposition mit dem Titel ‚Ich liebe – und das heißt, ich lebe‘. Die Moderatoren Thomas und Nastja verbanden die einzelnen Programmpunkte durch eine sorgfältig durchdachte, aber völlig lockere Moderation zu einer zusammenhängenden Liebesgeschichte. Jugendliche und Erwachsene teilten ihre liebsten, teils auch eigenen Gedichte, Lieder und Musikstücke über die Liebe. Für mich war jeder Beitrag auf seine Weise besonders, lebendig, persönlich. Jeder Text berührte eine besondere Saite der Seele, und zusammen verschmolzen sie zu einer lebendigen, eindringlichen Melodie. Am Ende des Konzerts bedankten wir uns herzlich bei allen ‚Veteranen‘ der ROJ – Lehrern, Mentoren und Helfern, die seit vielen Jahren (oder erst kürzlich) ihre Zeit, Kraft und ihr Herz den Kindern und Jugendlichen schenken. Ihr Lieben, wir sind euch von Herzen dankbar!
Das Fest endete mit einem kleinen Ball – geblieben sind die Ausdauerndsten!Wie wunderbar war das! Walzer, Quadrille, „Häschen“, Sirtaki – unsere liebsten fröhlichen Tänze vereinten uns in einer Atmosphäre der Freude und Freundschaft. Und der Ball endete… mit einem gemeinsamen Großputz! Vielen Dank an alle, die beim Aufräumen geholfen haben – ihr seid wahre Helden!"
Später, im Westen Deutschlands, fand am Gedenktag der heiligen Apostel Petrus und Paulus zu Ehren der heiligen Fürsten Peter und Fevronia der „Blumenball“ in Aachen statt – begleitet von Fanfaren und wirbelnden Tänzen. Wie immer tanzten die Jugendlichen zu alten Tänzen wie Quadrille, Wiener Walzer und Pas de Gras, doch die Organisatoren überraschten auch dieses Jahr mit neuen Tänzen, die unter der Anleitung erfahrener Trainer leicht zu erlernen waren.

Am 13. Juli organisierte die engagierte Jugend der Gemeinde der Gottesmutterikone von Kasan in Münster einen kleinen Wohltätigkeitsbasar zur Spendensammlung für den Kirchenbau. Obwohl viele Gemeindemitglieder im Urlaub waren, übernahm die Jugend selbstbewusst die Verantwortung – sie backten, bereiteten vor, verkauften und räumten anschließend auch selbst auf. Das Gebäck war im Nu vergriffen, aber die Gemeinde verweilte noch lange vor der Kirche – in der Freude der Gemeinschaft und des gemeinsamen Wirkens mit Erzpriester Nikolai Karpenko.

Den Abschluss bildete die Pilgerfahrt am 19.–20. Juli unter dem Segen von Metropolit Mark von Berlin und Deutschland – „Auf Suworows Spuren durch die Alpen“. Im Jahr 2024 jährt sich zum 225. Mal der legendäre Alpenübergang von Generalissimus A. W. Suworow über den St.-Gotthard-Pass – und zum 10. Mal das gleichnamige Pilgerprojekt, organisiert von der Deutschen Diözese der Russischen Auslandskirche. Wie jedes Jahr gingen junge Pilger gemeinsam mit Projektleiter Denis Kondratjew zu Fuß den historischen Weg des großen Feldherrn, nahmen an Gottesdiensten und Gedenkfeiern an historischen Orten teil – darunter der Gotthardpass, Andermatt und der Russische Wald bei Weingarten. Das Projekt vereint über 750 Teilnehmende aus 12 Ländern und ist inspiriert von den Idealen des Glaubens, des Mutes und der Liebe zum Vaterland, die Alexander Suworow selbst lebte.
Mit diesem Ereignis klingt die Sommersaison der Jugendveranstaltungen aus – in freudiger Erwartung neuer Projekte und Initiativen. Die Jugend arbeitet bereits eifrig an Ideen, um sich auch in Zukunft wieder zu treffen – im Namen von etwas Gutem, Schönem und Ewigem.


































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